In den letzten Jahren haben sehr viele Unternehmen verkündet, dass sie die maschinelle Übersetzung „gemeistert“ haben, eine Behauptung, die seither mit Skepsis betrachtet wird – und das aus gutem Grund! Computer können nicht so gut übersetzen wie Menschen. Eine gewagte Behauptung, aber eine, die beim Vergleich der Übersetzungen von Computern und Menschen Bestand hat.
Als die erste maschinelle Übersetzung in den 1950er Jahren als Ergebnis des Georgetown-Experiments angefertigt wurde, glaubten die führenden Experten auf diesem neuen Gebiet, dass es drei bis fünf Jahre dauern würde, bis die Qualität der maschinellen Übersetzung der menschlichen Übersetzung ebenbürtig sein würde. Nach der erfolgreichen maschinellen Übersetzung von rund 60 Sätzen aus dem Russischen ins Englische im Jahr 1954 hat sich das Ziel einer perfekten maschinellen Übersetzung bislang jedoch als unerreichbar erwiesen.
Und es ist nicht so, als sei es nicht versucht worden. Gewaltige Summen wurden in das Projekt investiert, von großen Technologieunternehmen ebenso wie von innovativen Start-ups, die als erste wirklich exakte maschinelle Übersetzungen liefern wollen.
Neuronale Netze und Deep Learning haben uns in den letzten Jahren sicherlich ein Stück näher an dieses Ziel gebracht. Microsoft freute sich, vor kurzem sehr darüber, verkünden zu können, dass es bei einer Stichprobe von 2.000 Sätzen aus Online-Zeitungen eine menschliche Qualität erreicht hatte. Doch bisher hat noch niemand die perfekte maschinelle Übersetzung geschaffen.
Es geht auch nicht nur um sprachliche Fragen. Auch wenn Computer in der Lage wären, zuverlässig so kompetent wie Menschen zu übersetzen, mit den Feinheiten und Finessen, die Menschen in dieses Handwerk einbringen, wird die Lokalisierung auch weiterhin ein Problem bleiben.
Unter Lokalisierung versteht man die Anwendung von Expertenwissen auf den Inhalt eines Dokuments, um zu gewährleisten, dass es für die vorgesehene Zielgruppe geeignet ist. Der Prozess berücksichtigt sowohl historische Ereignisse als auch religiöse Überzeugungen und kulturelle Aspekte. Professionelle Lokalisierungsexperten sammeln dieses Wissen im Laufe ihres Lebens und ihrer Arbeit. Eine Maschine mit dem Sammeln solchen Wissens zu beauftragen ist eine Sache, aber sie zu bitten, dieses Wissen in ein übersetztes Dokument einzubringen, ist eine ganz andere Sache – und wahrscheinlich genauso knifflig wie die maschinelle Übersetzung.
Problematisch ist es auch, wenn Computer mit der Übersetzung von Dokumenten wie Audio- und Videodateien betraut werden sollen. Videoübersetzung beginnt in der Regel mit der Abschrift der Datei. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Computer eine solche Aufgabe präzise ausführen und dann eine fehlerfreie, mit Zeitangaben versehene Übersetzung anfertigen kann, einschließlich der Kennzeichnung von Aspekten, die als kulturell problematisch angesehen werden könnten.
All dies führt zu einem anhaltenden Bedarf an menschlichen Übersetzern – wenn Sie also Übersetzungen für Ihr Unternehmen benötigen, überlassen Sie diese nicht den Maschinen!