Im vergangenen Jahr (und auch in diesem Jahr) war das Top-Thema in der Übersetzungsbranche die Videoübersetzung. Übersetzer, die diesen aktuellen Trend nicht verpassen wollen, arbeiten an ihren Transkriptionsfähigkeiten und lernen, wie man Untertitel korrekt mit Zeitstempeln versieht. Jetzt zeichnet sich der nächste große Trend ab: Übersetzungen für Cannabis-Unternehmen.
Übersetzungen für Cannabis-Unternehmen
Die Anfragen nach Übersetzungen von Cannabis-Unternehmen nehmen stetig zu. Angesichts des weltweiten Wachstums der Branche für medizinisches Marihuana – neben dem zunehmenden Freizeitkonsum von Cannabis – ist dies ein logischer Prozess. Außerdem sorgt dies für eine interessante Vielfalt bei den Übersetzungsanfragen; Unternehmen, die in der Marihuana-Branche tätig sind, fordern die Übersetzung von medizinischen Unterlagen ebenso an wie die Übersetzung von Lebensmitteletiketten.
Schätzungen zufolge gibt es inzwischen allein in den USA rund 28.000 Unternehmen, die mit Cannabis zu tun haben. Der Markt für den Freizeitkonsum boomt; Schätzungen zufolge liegt der Umsatz bei 11.760 Millionen US-Dollar.
Wo in den USA ist Cannabis legal?
Derzeit ist der Freizeitkonsum von Cannabis für Erwachsene in acht Staaten der USA legal: Colorado, Washington, Kalifornien, Maine, Massachusetts, Alaska, Nevada und Oregon. In 22 weiteren Staaten ist es zudem für medizinische Zwecke weitgehend legal. Somit ist Cannabis in über der Hälfte der USA in der einen oder anderen Form legal.
Die ersten Staaten, die es für den Freizeitkonsum legalisierten, waren Colorado und Washington im Jahr 2012. Da keiner der beiden Staaten zusammenbrach und beide dank der Marihuana-Branche einen bedeutenden Wirtschaftsaufschwung erlebten, sind andere Staaten ihrem Beispiel in den vergangenen Jahren gefolgt. Einige gehen sogar so weit, das Strafregister von wegen Cannabisdelikten verurteilten Personen zu löschen und diese Personen erneut zu überprüfen.
Was bedeutet das für die Übersetzungsbranche?
Wie in jedem wachsenden Wirtschaftszweig sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung allgegenwärtig. Hier bei Tomedes verzeichnen wir einen deutlichen Anstieg der Übersetzungsanfragen von Cannabis-Unternehmen. Wie in jedem anderen Geschäftszweig müssen die Übersetzungen korrekt sein und pünktlich geliefert werden. Sie decken ein breites Spektrum an Sprachkombinationen ab.
Die Übersetzungsbranche muss auf diese Entwicklung reagieren – wir müssen dafür sorgen, dass wir mit der entsprechenden Terminologie vertraut sind und alle Trends erkennen, die eine besondere Expertise erfordern. Der Zusammenhang zwischen Cannabis-Übersetzung und juristischer Übersetzung ist ein gutes Beispiel dafür. In Kalifornien sprechen rund 4,6 Millionen hispanische Einwohner entweder kein oder nur schlecht Englisch, doch die Justiz des Staates spricht nur Englisch. Daher werden Übersetzer und Dolmetscher benötigt, um denen in der hispanischen Gemeinschaft zu helfen, die wegen Delikten im Zusammenhang mit Marihuana verurteilt wurden. Der Strafverteidiger Jan Ronis führt aus:
„"Das kalifornische Justizministerium muss nun etwa 200.000 Menschen ansprechen und sie darüber in Kenntnis setzen, dass sie Anspruch auf Straferlass haben... Das bedeutet also, dass das kalifornische Justizministerium nun damit beauftragt ist, diese Menschen zu finden und sie zu informieren, dass sie Anspruch auf eine Strafermäßigung haben. In einigen Fällen werden Anklagen fallen gelassen.“
Das ist ein gewaltiges Unterfangen, bei dem Übersetzungen unweigerlich eine Rolle spielen werden. Und das ist nur ein Aspekt des ganzen Legalisierungsprozesses in einem Staat!
Schritt halten mit den Trends in der Cannabis-Übersetzung
Für professionelle Übersetzer ist es genauso wichtig, mit den Trends der Cannabis-Übersetzung Schritt zu halten wie Erfahrungen in anderen Bereichen zu sammeln. Es geht darum, wichtige Begriffe und Formulierungen zu lernen und in diesem Fall eine Fülle von umgangssprachlichen Ausdrücken. Für diejenigen, die sich auf Übersetzungen für Cannabis-Unternehmen spezialisieren möchten, werden auch einige fachliche Kenntnisse erforderlich sein. Seien es Kenntnisse über die zahlreichen Sorten oder Kenntnisse über die Begriffe, die sich auf den wissenschaftlichen und medizinischen Gebrauch des Produkts beziehen. Das ist eine zeitliche Investition, die sich in den kommenden Jahren als sehr lukrativ erweisen könnte!
Ein paar Gedanken zum Abschluss
Halten Sie sich über die Cannabis-Terminologie für Ihre Übersetzungen auf dem Laufenden? Wird dies einer der größten Übersetzungstrends 2019 sein? Hinterlassen Sie doch einfach einen Kommentar.