Was ist das Metaverse? Bedeutung, Funktionen und Beispiele
Das Metaverse ist in aller Munde. Was bedeutet diese neue Technologie für unseren Alltag? Was bedeutet sie für unser Berufsleben? Wie werden wir in Zukunft mit und in dem Metaverse leben?
Viele Fragen, auf die wir heute nur teilweise die Antworten kennen. Lassen Sie uns gemeinsam auf das schauen, was wir schon wissen und gemeinsam in die Zukunft reise und erleben, was möglich sein wird. Auch wenn viele Fragen heute noch unbeantwortet bleiben werden.
Der Ausblick ist spannend und wird Sie mit Sicherheit fesseln.
Was bedeutet Metaverse?
Das Metaverse oder auch Metaversum ist spätestens seit Mark Zuckerbergs Statement zur virtuellen Realität weltweit in aller Munde. Eine parallele, digitale Welt in der es unendliche Möglichkeiten geben soll. Wir wollen heute für Sie klären, was das Metaverse ist, wo es seinen Ursprung hat, warum es nicht nur ein Metaversum gibt und welche Möglichkeiten, Chancen und Risiken diese neue Welt mit sich bringt.
Erstmals genutzt wurde der Begriff Metaverse in dem 1991 veröffentlichten Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson. Der Autor beschreibt das Metaverse darin als eine Art globale virtuelle Realität, in der Menschen als Avatare herumlaufen.
Das Metaverse wird oft auch als eine digitale Alternative zur physischen Welt beschrieben, da sich ein Metaversum an dieser orientiert und die Möglichkeiten in dieser Welt auch außerhalb der physikalischen Gesetze funktionieren können.
Eine Geschichte aus dem Metaverse
Um zu erklären, was das Metaverse ist, was man dort machen kann und warum es so besonders ist, verpacken wir das Ganze in eine kleine Geschichte. Stellen Sie sich vor, dass Sie morgens aufwachen und statt Wurst, Käse und Brot, erstmal eine Energiekapsel schlucken, die Sie den ganzen Tag fit und vital hält. So funktionieren digitale Charaktere.
Natürlich muss man sie füttern, aber eben nicht unbedingt mit echter Nahrung. Sie brauchen Daten um zu wachsen, sogenannte “Skills” um schneller, effektiver und besser zu werden.
Nach der morgendlichen Energiekapsel fliegen Sie aus Ihrem Apartment im 1.800 Stock durch die dicke Wolkendecke nach unten und treffen ein paar Freunde, die gerade darüber philosophieren, wie man denn digitale Produkte in einer digitalen Welt an digitale Kunden bestmöglich verkaufen kann.
Nach ein paar wilden Diskussionen beamen Sie sich per Knopfdruck auf ein Basketballfeld und werfen mit ein paar anderen digitalen Spielern ein paar Körbe.
So oder so ähnlich könnte Ihr Tag im Metaversum aussehen. Und das ist nur der Anfang. Arbeiten, Leben, Spielen, Welten erschaffen und erforschen. Das Metaversum wird Möglichkeiten bieten, die wir uns heute noch gar nicht ausmalen können. Denn auch damals, als das Internet geschaffen wurde, hätten wir nicht geahnt, welche Möglichkeiten hinter dieser Technologie stecken wird.
Wie funktioniert das Metaverse?
Das Metaverse muss man sich wie einen Raum vorstellen, in dem alles möglich ist. Es gibt keine Grenzen, alles was digital möglich ist, kann dort passieren. Das ist einerseits beeindruckend, andererseits wohl auch etwas beängstigend. Wer passt auf, dass dort keine Kriminellen die Oberhand gewinnen? Wer macht die Regeln für das Metaversum?
Alles Fragen, mit denen sich die Anbieter der verschiedenen digitalen Welten wohl oder übel, früher oder später auseinandersetzen müssen.
Im Prinzip wird auf einem Online-Server der digitale Raum zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer verbinden sich von zu Hause mit diesem Server und können sich dann zum Beispiel mit einer Virtual Reality Brille in diesem digitalen Raum bewegen und miteinander kommunizieren. Die interessante Komponente beim Metaversum ist allerdings, dass es nicht nur einen Server und einen digitalen Raum gibt, sondern hunderte, tausende, unendlich viele.
Das Internet selbst liegt aktuell ja auch auf mehreren Servern weltweit, es ist nicht greifbar. Auch wenn es wohl an einigen wichtigen Knotenpunkten angreifbar ist, es ist nicht löschbar, indem man ein paar Server ausschaltet. Das Metaversum soll ähnlich funktionieren, nur eben als eine neue, virtuelle Welt, in die sich jeder hineinbegeben kann.
Was gehört alles zum Metaverse?
Zum Metaversum gehört alles, was sich virtualisieren lässt. Das kann die Arbeit, der Alltag, der Einkauf sein. Die Vorstellungen, was alles im Metaversum möglich sein wird, sind unendlich und wir können heutzutage noch gar nicht abschätzen, was später alles möglich sein wird. Das ist vergleichbar mit der ersten Zeit des Internets. Denn auch damals konnte niemand sagen, wie umfassend und groß das Internet werden wird. Wir können aber schon jetzt gemeinsam auf einige der Metaverse-Implementierungen schauen.
Beispiele für Metaverse-Implementierungen
Es gibt sie bereits. Die Anwendungsfälle im Metaversum. Von Alltagsbegebenheiten, bis hin zu Zukunftsmusik, die es heute nur theoretisch gibt. Wir können uns gemeinsam einige der schon bekannten Implementierungen anschauen.
Videospiele
Natürlich sind Videospiele das Erste, an das man bei “Virtual Reality” denkt. Computerspiel-Brillen sind dabei gar nicht so neu. Erste Versuche damit gab es schon vor Jahrzehnten. Aber salonfähig wurde die Virtual Reality erst durch die sogenannten “Oculus Rift”. Die 3D-Brille aus dem Hause Facebook (heute: Meta).
Virtuelle Realität und erweiterte Realität
Es gibt noch einen Unterschied zwischen “Virtual Reality” und “Augmented Reality”. Während in der virtuellen Realität, wirklich alles virtuell und damit digital dargestellt wird, kann man bei der augmented reality noch mit der richtigen Realität interagieren. Dabei werden zum Beispiel ganz bestimmte digitale Einblendungen auf real existierenden Gegenständen durchgeführt. Man kann mit dem Smartphone Gegenstände scannen und sie sich dann im Detail und digital ansehen.
Die Technologien hinter dem Metaverse
Eine wesentliche Technologie hinter dem Metaverse ist natürlich das Internet. Und neben dem Internet, die Cloud. Cloudanbieter ermöglichen es, dass Daten nicht mehr nur lokal, sondern online gespeichert werden. Durch den schnellen Zugriff auf diese Daten über das Internet, können die virtuellen Realitäten auch ganz ohne lokalen Datenspeicher entstehen. Aber welche Technologien sind es konkret im Anwendungsfall. Wir unterscheiden heute zwischen AR - Augmented Reality, der Mixed Reality und der VR - Virtual Reality.
Augmented Reality (AR)
Die Augmented Reality nutzt die reale Umgebung und fügt dort digitale Assets ein. Das bekannteste Beispiel dürfte die Einblendung des Spielstandes oder von Statistiken auf einem Fußballfeld sein. Aber auch durch Pokemon Go, einem AR-Spiel für das Smartphone ist diese Technologie besonders bekannt geworden. Die kleinen Pokemon-Tierchen wurden dabei virtuell in die reale Umgebung eingefügt. Das funktioniert, indem die Kamera vom Smartphone die Umgebung aufnimmt und das Programm digital auf den Smartphone-Screen digitale Assets, wie zum Beispiel Pokemon hinzufügt.
Mixed Reality
Mixed Reality bildet das gesamte Spektrum zwischen der physischen Welt, in der wir leben, bis hin zur vollständig virtuellen Realität, ab. Es ist also eine Mischung aus einer rein virtuellen Erweiterung der echten Welt und einer vollständig virtuell erzeugten Welt.
Unter Mixed reality, Vermischte Realität oder Gemischte Realität werden Umgebungen oder Systeme zusammengefasst, die die natürliche Wahrnehmung eines Nutzers mit einer künstlichen Wahrnehmung vermischen. Diese neue Realität wird durch Fortschritte beim maschinellen Sehen, der Grafikverarbeitung, den Anzeigetechnologien, Eingabesystemen und dem Cloud Computing ermöglicht.
Virtual Reality (VR)
Als virtuelle Realität, kurz VR, wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung einer scheinbaren Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.
Wir kennen diese Realität heute vor allem durch die sogenannten VR-Brillen. Also Brillen, die unsere gesamte Sicht simulieren können, da sie die Augen vollständig verdecken und uns im inneren einen Bildschirm zur Projektion zeigen.
Was sind die Verwendungen des Metaverses?
Verwendungen die wir heute kennen und womöglich später erleben werden. Diese Liste ist allerdings unvollständig, da Niemand abschätzen kann, wie groß das Metaverse noch werden wird. Anwendungsfälle sind
- Online-Shopping
- Soziale Interaktion, Freunde Treffen, Arbeiten, Freizeitaktivitäten
- Spielen
- Virtuelle Reisen an verschiedene Orte
- Neue Formen der Kommunikation untereinander
- Erstellung von Avataren
- Interaktion mit AI
- Automatisierungen
- Erschaffen neuer Fantasiewelten mit eigenen (physikalischen) Regeln
Welche Unternehmen arbeiten am Metaverse?
So ziemlich alle Unternehmen die Rang und Namen haben, beschäftigen sich mit dem Metaverse. Ob es Spielehersteller oder Schuhverkäufer sind. Erst jüngst hat Nike erklärt, dass man sich mit der Erstellung “digitaler Sneaker” beschäftigt. Denn auch digitale Avatare tragen womöglich abgefahrene Schuhe. Es wird wohl kaum ein Unternehmen um das Metaverse herumkommen. Aber einige Unternehmen, die sich damit beschäftigen sind:
- Facebook (heißt jetzt: Meta)
- Nvidia
- Omniverse
- Roblox
- Epic, der Spielehersteller der auch Titel wie Fortnite erschaffen hat,
- Microsoft
- Amazon
- IBM
Wie kann Metaverse Übersetzungen nutzen?
Das Metaverse kennt natürlich keine Grenzen. Wie auch, sie sind physikalisch eben einfach nicht vorhanden. Deshalb werden sich im Metaverse auch einfacher als je zuvor verschiedene Nationen miteinander vernetzen. Das ist eine gute Nachricht, denn wenn die Menschen in einem Metaverse enger zusammenrücken, dann können wir interkulturelle Barrieren abbauen und uns besser miteinander verständigen. Und genau dafür braucht es nach wie vor Sprache. Denn egal ob geschrieben oder gesprochen, es gibt nun mal viele verschiedene Sprachen auf der Welt.
Im Metaverse werden Übersetzungen, und vor allem automatisierte Übersetzungen eine wichtige Rolle spielen. Jede Kommunikation wird von künstlicher Intelligenz schnell und effizient übersetzt werden können. Aber auch menschliche Übersetzer und Dolmetscher sind durchaus im Metaverse vorstellbar. Wir werden international Produkte ansehen und einkaufen können, für die wir direkte Übersetzungen von Preisen, Beschreibungen und Etiketten benötigen werden. Ohne Übersetzung wäre das ein kommunikatives Chaos.
Metaverse-Produkte müssen übersetzt und lokalisiert werden, um auf internationalen Märkten eingeführt zu werden
Lokalisierung bedeutet, dass Produkte an den lokalen Markt angepasst werden müssen. Das beginnt mit dem Preis und betrifft natürlich auch die Werbung für dieses Produkt. Wie wir wissen, wird ein Produkt in einem Land völlig anders beworben, als in einem anderen. Das kann an kulturellen Begebenheiten liegen oder an der Marktforschung, die für eine bestimmte Region andere Prioritäten ermittelt hat.
Auch im Metaverse, werden Menschen aus verschiedenen Regionen aufeinandertreffen. Es werden international agierende Firmen ihre Produkte bewerben und verkaufen. Lokalisierung wird einer der wichtigsten Voraussetzungen für gute Vermarktung und den Verkauf im Metaversum sein.
NutzerInnen aus Deutschland, werden andere Produktbeschreibungen sehen, als NutzerInnen aus Amerika. Für ein und das selbe Produkt und das in Echtzeit.
Inhalte, UI/UX müssen für verschiedene Benutzer übersetzt und lokalisiert werden
Lokalisierung und Übersetzung geht aber weit über das reine VR-Shopping hinaus. Nicht nur Produkte, sondern auch die gesamte virtuelle Welt an sich muss übersetzt und lokalisiert werden. Stellen Sie sich nur vor, sie stünden auf einem virtuellen Timesquare.
Im Metaverse würden Sie dort deutsche Werbebanner sehen, keine amerikanischen. Vielleicht würde der Laden aus Ihrer Ortschaft eine Werbeanzeige schalten, auf der gleichen Fläche, auf der in einem anderen Land, ein anderes Unternehmen wirbt. Die Erfahrung wird für BenutzerInnen völlig individuell laufen und doch in einer gemeinsamen virtuellen Realität stattfinden.
Fazit: Spannende Zeiten stehen uns bevor
Das Metaversum wird nicht umsonst - und nicht nur von Meta-CEO Mark Zuckerberg - als das nächste große Zeitalter bezeichnet. Nicht ohne Grund wird es als die nächste digitale Revolution bezeichnet. Das Metaversum wird für jeden ein Ort der Begegnung werden. Ein Ort an dem Träume wahr werden und ein Ort an dem wir Dinge erleben werden, die in der realen Welt nicht möglich sein werden.
Auch wenn wir den Bezug zur Realität niemals verlieren sollten, es wird schön sein, sich in den virtuellen Welten zu verlieren und dort neue Dinge zu lernen. Bleiben Sie tolerant, offen und vor allem neugierig. Die Chancen, die das Metaversum jedem Einzelnen von uns ermöglichen werden, können wir heute noch gar nicht abschätzen. Stellen Sie sich vor, Sie reisen in das Jahr 1985 zurück und Jemand erzählt Ihnen von der heutigen Welt und was wir mit dem Internet alles geschaffen haben. So wird es auch mit dem Metaversum sein, nur dass die Zukunft heute startet.
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