Die maschinelle Übersetzung hat sich rasant entwickelt, seit die enorme Leistungsfähigkeit des dualen Lernens und der neuronalen Netze auf sie angewandt wurde. Tatsächlich hat Microsoft Anfang dieses Jahres bei einem Testprojekt mit 2.000 Sätzen gezeigt, dass es dem Unternehmen gelungen ist, die Gleichwertigkeit der Qualität von maschinellen und menschlichen Übersetzern zu erreichen. Doch trotz dieser Fortschritte konnte die maschinelle Übersetzung noch nicht in einer Weise perfektioniert werden, die es möglich macht, sie kommerziell einzusetzen. Die aktuellen Lösungen führen nach wie vor zu fehlerhafter Grammatik und vielen Ungenauigkeiten. Und das, bevor irgendjemand überhaupt nur an die Frage der Lokalisierung gedacht hat.
Fortschritte der maschinellen Übersetzung
Laut Microsoft ist es die Anwendung von Deliberationsnetzen, gemeinsamen Trainings und Kongruenzregularisierung, die dazu beigetragen haben, dass maschinelle Übersetzungen heute natürlicher klingen. Deliberationsnetze sind im Grunde eine Methode, mit der die Maschine ihre eigene Arbeit überprüft und dann verbessert. Die Kongruenzregularisierung liest Sätze sowohl vorwärts als auch rückwärts als zusätzliches Mittel zur Erzeugung natürlicherer Sprachmuster.
Es geht nicht mehr darum, eine Maschine zu entwickeln, die nachahmt, wie Menschen übersetzen, sondern einen Weg zu finden, die Ergebnisse nachzubilden. Menschen lesen nicht jeden Satz rückwärts, aber wenn Maschinen auf diese Weise ihre Übersetzungsleistung verbessern können, dann kann ihnen dies helfen, die Ergebnisse nachzuahmen, die menschliche Übersetzer erzielen.
Das Problem der Lokalisierung
Linguisten und Technologieexperten versuchen bereits seit den 1950er Jahren, die maschinelle Übersetzung zu perfektionieren. Die Fortschritte verliefen gelinde gesagt überraschend langsam, und das, bevor das Problem der Lokalisierung überhaupt berücksichtigt wird. Selbst wenn Maschinen schließlich in der Lage sein sollten, mit der gleichen Präzision zu übersetzen wie Menschen (und wir erwarten trotz der jüngsten Fortschritte nicht, dass dies in naher Zukunft der Fall sein wird), werden sie nicht in der Lage sein, die kulturelle Kompatibilität eines Textes in der gleichen Weise zu berücksichtigen, wie es ein Mensch kann.
Die Lokalisierung berücksichtigt kulturelle, politische, religiöse und andere Besonderheiten, ebenso wie Referenzen aus der Popkultur oder vorausgesetztes historisches Wissen. Es handelt sich um einen qualifizierten Service, der umfassende Kenntnisse der beabsichtigten Leserschaft eines Dokuments und ein feines Gespür für die Wörter und Formulierungen erfordert, die nicht optimal zu den geplanten Adressaten passen.
Was bedeutet das für die Übersetzungsbranche?
Zusammengefasst bedeutet das, dass die Übersetzungsbranche nicht so schnell verschwinden wird. Insbesondere Übersetzer, die in der Lage sind, die Texte, mit denen sie arbeiten, zu lokalisieren, dürfen sich auf eine anhaltend gute Auftragslage freuen.
Allerdings verändert sich die Übersetzungsbranche bereits heute durch die maschinelle Übersetzung. Übersetzungsagenturen und freiberufliche Übersetzer passen ihre Dienstleistungen an und erweitern sie, um den Anforderungen dieser schönen neuen Welt gerecht zu werden. Die Vorreiter bieten jetzt schon Dienstleistungen an, wie die Nachbearbeitung von maschinellen Übersetzungen (Machine Translation Post-Editing, MTPE).
Die Bedeutung der Nachbearbeitung von maschinellen Übersetzungen
In dieser Phase der Entwicklung der maschinellen Übersetzung sind die Fortschritte so groß, dass viele Unternehmen dazu bereit sind, sie auszuprobieren – wenngleich die meisten von ihnen immer noch nicht mit den Ergebnissen zufrieden sind. Dies hat zu einem starken Anstieg des Bedarfs an der Nachbearbeitung maschineller Übersetzungen geführt. Dabei bearbeiten menschliche Übersetzer die von der Maschine erstellte Übersetzung und bringen sie in eine natürliche Form. Dieser hybride Ansatz kann Unternehmen möglicherweise Geld sparen, sofern die Qualität der maschinellen Übersetzung akzeptabel ist.
Ebenso kann die Nachbearbeitung von maschineller Lokalisierung Unternehmen helfen, ihre Kosten etwas zu senken, indem ein menschlicher Lokalisierungsexperte den maschinell erzeugten Text überprüft, um sicherzustellen, dass er für die vorgesehene Zielgruppe geeignet ist. Dieser hybride Ansatz wird in den kommenden Jahren immer beliebter werden, da die Übersetzer die aktuellen Entwicklungen in der Branche der maschinellen Übersetzung nutzen, um auch weiterhin die Leistungen zu erbringen, die Unternehmen benötigen.
Ein paar Gedanken zum Abschluss
Führen Sie Nachbearbeitungen von maschinellen Übersetzungen und Lokalisierungen durch? Was ist der Unterschied zur normalen Übersetzungs- und Lokalisierungsarbeit?
Und noch etwas, wenn Sie schonmal hier sind... Haben Sie schon das Tomedes Text Summarizer Tool entdeckt? Das ist ein praktisches, kostenloses Tool für alle, die mit Inhalten arbeiten, egal ob online oder offline. Probieren Sie es am besten gleich auch.