So verdienen Sie als freiberuflicher Übersetzer mehr Geld
Ganz egal, welchen Beruf man ausübt, es ist immer schön, wenn man gut dafür bezahlt wird. Wenn Sie freiberuflich arbeiten, ist Ihr Einkommen umso wichtiger, da Sie selbst für Krankheitstage, Urlaube und alles andere aufkommen müssen, was mit Ihrem Berufsleben zusammenhängt. Deshalb zeigt Ihnen dieser Artikel einige Möglichkeiten, wie Sie als Freiberufler mehr Geld verdienen können. Im Mittelpunkt stehen dabei freiberufliche Übersetzer, aber viele der Ratschläge können auch von anderen Freiberuflern sinnvoll genutzt werden.
Der Aufstieg der Freiberufler
In jüngster Zeit gibt es immer mehr Freiberufler. Vor allem junge Menschen sind freiberuflich tätig. Laut Upwork arbeiten heute 47 % aller arbeitenden 18- und 21-Jährigen als Freiberufler. Der Anteil sinkt mit zunehmendem Alter von 42 % bei den 22- bis 24-Jährigen, die freiberuflich arbeiten, auf 24 % bei den 25- bis 44-Jährigen und 28 % bei den 45- bis 54-Jährigen und den über 55-Jährigen.
Das liegt zweifellos unter anderem an dem sich wandelnden Bild der Freiberuflichkeit. Was früher als eher unsichere Karriere angesehen wurde, die nur bestimmten Experten und Branchen vorbehalten war, ist heute weitaus häufiger anzutreffen. Viele Berufe bieten heute nicht mehr Arbeitsplatzsicherheit als die Freiberuflichkeit – und Freiberufler sind zumindest für mehrere Kunden tätig, so dass der Wegfall eines Einkommensstroms nicht direkt in eine Katastrophe führt. Wird man hingegen als Angestellter von seinem Arbeitgeber entlassen, steht man vor weit größeren Problemen.
Interessanterweise ergab eine Studie von Xero, dass die meisten modernen Freiberufler ihre freiberufliche Tätigkeit als Ergänzung zu einer Vollzeit- oder Teilzeitbeschäftigung ausüben.
Für alle, die ihre Freiberuflichkeit zur Vollzeitbeschäftigung ausbauen möchten, sind die folgenden Tipps gedacht.
1. Werden Sie ein Experte
Angesichts der stetigen Zunahme der freiberuflich tätigen Personen muss man, wenn man aus der Masse hervorstechen und sein Einkommen steigern will, an seinem Expertenstatus arbeiten. Einwandfreie Arbeit und ein exzellenter Kundenservice sind auch weiterhin wichtige Faktoren, aber als Experte in einer speziellen Nische wird das Einkommen einen Sprung nach oben machen.
Übersetzer, die Experten für Finanzübersetzungen sind, können so zum Beispiel gegenüber Übersetzern punkten, die nicht auf diese Branche spezialisiert sind. Das gleiche gilt für Übersetzer, die Experten in den Bereichen Recht, Medizin usw. sind.
2. Bieten Sie eine seltenere Sprache an
Experte kann man auch für eine Sprache sein, statt für eine Branche oder bestimmte Fachgebiete. Sprachen, die nicht sehr stark nachgefragt sind, führen zwar nicht zu einem konstanten Einkommensstrom, können dafür aber durch exzellente Wortpreise überzeugen. Übersetzer, die – neben einer anderen gängigeren Sprache – auch eine weniger verbreitete Sprache anbieten, können so ein ausgezeichnetes Einkommen erzielen.
2. Diversifizieren Sie Ihren Kundenstamm
Neben der Diversifizierung Ihrer Kompetenzen ist es wichtig, ein breites Spektrum an Kunden zu besitzen. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunden kann zu mehr Einkommenssicherheit führen, insbesondere wenn Ihre Kunden aus verschiedenen Branchen und Regionen kommen.
Die Zusammenarbeit mit einer Mischung aus Privat- und Geschäftskunden kann ebenfalls gut funktionieren, je nachdem, welche Art von freiberuflicher Tätigkeit Sie ausüben. Für professionelle Übersetzer gibt es zudem die Möglichkeit, mit verschiedenen Agenturen zusammenzuarbeiten. Wenn Sie sich bei mehreren Agenturen registrieren und Ihre Kontaktdaten aktuell halten, können Sie sofort loslegen, wenn das passende Projekt reinkommt. Ihre Verfügbarkeit kann darüber entscheiden, ob Sie den Auftrag erhalten, oder ob ein Kollege sich über das Projekt freuen kann.
4. Halten Sie mit Trends Schritt
Die Reaktion auf aktuelle Trends ist ebenso ein guter Ansatz, um als Freiberufler möglichst viel Geld zu verdienen. Am Beispiel der Übersetzungsbranche könnte man hier Videoübersetzung oder die Nachbearbeitung von maschinellen Übersetzungen nennen, die derzeit stark nachgefragt sind.
Da es immer mehr Videoinhalte im Internet gibt – bis September 2019 werden diese laut SmallBizTrends 80 % des gesamten privaten Internetverkehrs ausmachen –, steigt auch der Bedarf an Videoübersetzungen sprunghaft an. Übersetzer, die schnell und präzise Transkriptionen, Untertitel und Zeitstempel erstellen können, verfügen daher über die notwendigen Fähigkeiten, um dem aktuellen Bedarf gerecht zu werden.
Gleiches gilt für Übersetzer, die sich auf die Nachbearbeitung von maschinellen Übersetzungen spezialisiert haben. Unternehmen, die ihre Kosten senken wollen, probieren oft die maschinelle Übersetzung aus, nur um dann deren zahlreiche Unzulänglichkeiten zu erkennen. Da die Termine immer knapper werden, wenden sie sich an professionelle Übersetzer, die ihnen dabei helfen, eine einwandfreie Übersetzung zu erhalten, die sie von Anfang an benötigten, wobei sie oft die maschinelle Übersetzung entweder neben oder anstelle des Ausgangsdokuments bereitstellen. Übersetzer, die sich über aktuelle Trends auf dem Laufenden halten und so ihr Einkommen maximieren wollen, sind daher gut beraten, solche Dienstleistungen anzubieten.
5. Behalten Sie die technologische Entwicklung im Auge
Auf dem Laufenden bleiben heißt auch, die richtigen Werkzeuge einzusetzen. CAT-Tools (Computer Assisted Translation) unterstützen Übersetzer bei der Bearbeitung, Verwaltung und Speicherung ihrer Übersetzungen. Wenn sie mit einem gewissen Maß an Kompetenz eingesetzt werden, können sie den Übersetzungsprozess beschleunigen – und je schneller ein Übersetzer arbeitet, desto mehr verdient er. Der Einsatz von Translation-Memory-Tools, die im Wesentlichen Textschnipsel von Überschriften und Sätzen bis hin zu kompletten Abschnitten speichern, kann den Übersetzungsprozess ebenfalls erheblich beschleunigen.
Übersetzer, die mit den neuesten Produktinnovationen Schritt halten, seien es neue Werkzeuge oder Verbesserungen bestehender Werkzeuge, werden wieder einmal einen Vorteil gegenüber denen haben, die dies nicht tun.
Die Zukunft der Freiberuflichkeit
Freiberufliches Arbeiten ist die Zukunft. Zumindest laut der jährlichen Studie "Freelancing in America" werden Freiberufler in den nächsten zehn Jahren den Großteil der Arbeitskräfte stellen. Auch wenn sich die Prognose nicht ganz so schnell erfüllt, ist klar, dass sich in der Arbeitswelt ein grundlegender Wandel eingestellt hat. 25 % der US-Arbeitskräfte arbeiten bereits freiberuflich, entweder in Teilzeit oder Vollzeit, während dies bisher bei 16 % der Beschäftigten in Europa der Fall ist.
Ist es angesichts der Zukunft der Freiberuflichkeit nicht an der Zeit, sein Bestes zu geben, um als freiberuflicher Übersetzer oder Freiberufler in einem anderen Bereich mehr Geld zu verdienen?
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